Wie können genügend Nährstoffe mobilisiert werden?
Der Boden pH-Wert bestimmt die Verfügbarkeit aller Pflanzennährstoffe.
Die teils intensive Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen und natürliche Vorgänge im Boden setzen laufend Säuren im Boden frei. Werden diese Säuren nicht neutralisiert, beginnt eine Versauerungsspirale, die Basen- und Kalziumsättigung nimmt ab, die Nährstoffverhältnisse gelangen in ein Ungleichgewicht, der pH-Wert sinkt und der Boden verliert an Fruchtbarkeit. Dies hat zur Folge, dass die Pflanzenverfügbarkeit von Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium und Schwefel rapide abnimmt, auch wenn diese lt. Bodenuntersuchung in ausreichender Menge im Boden vorhanden sind.
Das Bodenleben wird in seiner Anzahl und Tätigkeit stark eingeschränkt, das Schaderregerpotential nimmt zu. Die Humusbildung wird gestört, die Erosionsgefahr und die Nährstoffauswaschung steigen. In Summe verliert der Standort stark an Bodenfruchtbarkeit und somit an Ertragspotential. Viele Landwirte wissen bereits, dass sie mit einer regelmäßigen Kalkung entgegenwirken können. Ihnen ist bewusst, dass eine regelmäßige Kalkung nicht nur eine sehr gute Nährstoffverfügbarkeit für die Pflanzen sichert, sondern auch eine stabile und krümelige Bodenstruktur mit einer hohen Anzahl an aktivem Bodenleben schafft.
Kalk neutralisiert die in den Boden eingetragenen Säuren und erhöht die Basen- und Kalziumsättigung. Dabei löst sich der Kalk auf und gibt Kalzium frei, welches die Bodenstruktur stabilisiert. Dieser “verbrauchte“ Kalk muss durch eine regelmäßige Kalkung wieder ersetzt werden. Da die Versauerung ein kontinuierlicher Prozess ist und immer von der Bodenoberfläche in die Tiefe fortschreitet, ist die Regelmäßigkeit der Kalkung für den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit ausschlaggebend.