Saurer Waldboden
Folgen eines sauren Waldbodens
Das saure Milieu bringt für das Ökosystem Wald einige Nachteile mit sich. In den Auflage- und A-Horizonten unserer Wälder werden heute häufig pH-Werte von 2,9 bis 4,0 gemessen. Das führt zu einer Beeinträchtigung der vielfältigen Funktionen des Bodens (Speicher-, Puffer-, Filterfunktion usw.). Saure Böden verhindern oftmals auch ein Aufkommen von Mischbaumarten (häufig Laubhölzer), die zumeist höhere Ansprüche an den Boden stellen als beispielsweise Fichten oder Kiefern.
Ein ganz wesentlicher Nachteil ist, dass ab pH-Werten < 5 zunehmend die Auflösung von Tonmineralen und eine Freisetzung von Aluminium im Boden stattfindet. Das bedeutet eine massive Verschlechterung des Bodens, da die Tonminerale sich nicht wieder zusammensetzen lassen. Tonminerale sind für eine gute Ertragsfähigkeit der Böden entscheidend. Da sie negativ geladen sind, wirken sie wie „Magnete“, die positiv geladene Nährstoffe wie bspw. Kalzium, Kalium, Magnesium usw. halten und so für die Pflanzen zur Verfügung stellen.
Nicht zuletzt wirkt die Freisetzung von zu viel Aluminium im Boden auf die Pflanzenwurzeln giftig, was dazu führt, dass diese die betroffenen Bodenhorizonte meiden und nur sehr flach wurzeln. Das bedeutet, dass der Bestand einerseits aufgrund fehlender Durchwurzelung instabil ist und andererseits schlecht mit Wasser und Nährstoffen versorgt wird.
Versauerungsbedingter, extrem flacher Wurzelteller
Bildquelle: Sonderdruck aus AFZ-Der Wald 10/11/12/2020. Foto: K.v. Wilpert
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